Unsere Meister 2023Unter Strom zum Meister
Marius Mattner aus Alsleben hat den Sprung vom Industriemechatroniker zum Elektrotechniker gewagt – und gemeistert.
Elektrotechnikermeister Marius Mattner steht unter Strom. Die Auftragsbücher des 28-jährigen Handwerkers sind voll – schon Anfang 2023 steht fest, dass er und seine Mitarbeiter im Auftrag für "Mühlen-, Elektro- und Anlagentechnik Alsleben" bis Ende 2024 unterwegs sein werden. Vier Tage die Woche ist Marius auf "Baustelle". Und an den Wochenenden wird am künftigen Eigenheim in der Heimat gewerkelt. "Man hat immer was zu tun", erzählt er. Und er schätzt das. Ob beim Fußballspielen im hiesigen Verein oder als Mitglied im Karneval-Männerballet – für ihn geht es dabei weniger um die Aktivität als um die Gemeinschaft. Und daraus schöpft Marius Mattner die nötige Energie und Ruhe.
Die hat er sich im Hinblick auf seine berufliche Laufbahn nie nehmen lassen. Nach dem Abitur ein Studium? Das passe nicht so zu ihm. Er ist ein Macher und ließ sich 2013 in Bernburg als Industriemechatroniker ausbilden. Sein Vater Holger Mattner, 56 Jahre alt und gelernter Metallbauermeister, hat seinen Sohn danach in die eigene Firma geholt und oft mitgenommen. Spezialgebiet Regel- und Steuerungstechnik in Mühlen, Anlagenmontage, Maschinen anschließen, Schaltpläne erstellen und Schnittstellen schaffen. Und dabei ist beim Alsleber im übertragenen Sinne der Funke übergesprungen. Insbesondere Elektrotechnik hat es ihm angetan. Doch er will in Zukunft "nicht nur Kabel ziehen".
"Ich will in Zukunft nicht
nur Kabel ziehen."
Marius Mattner, Elektrotechnikermeister
Um mehr Wissen und Expertise aufzubauen, entschied sich Marius Mattner 2017 für die Elektrotechniker-Meisterausbildung am Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg. Die einzelnen Vollzeit-Kursteile absolvierte er über mehrere Jahre. Der erfolgreiche Abschluss war ein hartes Stück Arbeit, resümiert er: "Als gelernter Mechatroniker musste ich auch das eine oder andere Mal nachfragen, wenn es um die spezifische Elektrotechnik ging", erklärt er. Letztendlich hat er es aber mit viel Motivation und der Mithilfe des Vaters im täglichen Geschäft gemeistert.
Wenn er nun stolz die Funktionsweise seines Meisterstücks, eine Netzungsanlage für Getreide, erklärt oder von Visionen um den Bau von Photovoltaik-Anlagen spricht, ist ihm eine ansteckende Begeisterung anzumerken. Dass vielleicht bei vollen Auftragsbüchern künftig noch weniger Zeit zum Tanzen und Fußballspielen bleibt, scheint für ihn keine Rolle zu spielen: "Was ist bei einem Selbstständigen noch Freizeit und was ist Arbeit?". Genau. Die Grenze verschmilzt, wenn man Etwas einfach grundlegend gern macht.
Dan Tebel
Mehr zur Meisterausbildung in der Meisterbroschüre 2023: