Sachverständigentag 2024Fortbildung und Austausch für Sachverständige
Zum traditionellen Sachverständigentag der Handwerkskammer Magdeburg trafen sich die öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der Industrie- und Handelskammer Magdeburg und der Handwerkskammer Magdeburg am 30. Oktober 2024 in der Schweißtechnischen Lehranstalt Magdeburg gGmbH.
Die Veranstaltung bot öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der gewerblichen Kammern Magdeburgs eine Gelegenheit zur Weiterbildung, zum Erfahrungsaustausch und zur Kontaktpflege.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, Burghard Grupe, und als Vertreter der Justiz Frank Böger, Präsident des Landgerichts Magdeburg, begrüßten die zahlreich erschienenen und erwartungsvoll zuhörenden Sachverständigen.
Im Grußwort wurde die Nachwuchsgewinnung angesprochen. Wie in vielen anderen Bereichen besteht auch im Sachverständigenwesen ein Mangel an qualifizierten Bewerbern. Dies betrifft alle Bestellungskörperschaften gleichermaßen, da viele erfahrene Sachverständige aus Altersgründen das Amt aufgeben und wertvolles handwerkliches Wissen verloren geht.
Im Nachgang überreichte Herr Grupe eine Urkunde an Dipl.-Ing. Werner Sinast und bedankte sich damit für seine 25-jährige Sachverständigentätigkeit im Dachdeckerhandwerk.
Auf dem Laufenden hielt die öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständigen mit seinem Vortrag über aktuelle Themen rund um das Sachverständigenwesen der Justiziar Klaus Schmitz vom Zentralverband des Deutschen Handwerks.
Aus der Praxis für die Praxis. In dem lebendigen Anschlussvortrag von Dr. Tobias Friedhoff, Richter am Landgericht Frankfurt am Main (zurzeit abgeordnet an den VII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes) und Metallbauermeister Walter Heinrichs, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger im Metallbauer-Handwerk der Handwerkskammer Aachen, ging es um die bessere Kommunikation zwischen dem Richter und dem Sachverständigen in einem Gerichtsprozess, da es in der Praxis oft Verständigungsprobleme zwischen juristischem/richterlichen und dem handwerklichen/lösungsorientierten Denken gibt. Fragen, Anregungen und Empfehlungen für eine optimale Zusammenarbeit waren sehr willkommen. Es wurden Tricks und Tipps für eine effektive Sachverständigenarbeit präsentiert und die Umsetzbarkeit von richterlicher Seite betrachtet.
Die Sachverständigen nutzten die Gelegenheit, sich fachübergreifend zu informieren und Erfahrungen untereinander auszutauschen.
Warum sind Sie Sachverständiger geworden?
Es war eine sehr gute Entscheidung, Sachverständiger zu werden. Ich muss mich immer weiterentwickeln und neue bauspezifische Normen kennen.
Ulrich Eike, Sachverständiger im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
Ich wollte mein Wissen weitergeben und bin dann Sachverständiger geworden. Das ist nun 24 Jahre her.
Marco Schaible, Sachverständiger fim Installateur- und Heizungsbauerhandwerk
Schon gewusst?
Sachverständige haben die Pflicht, sich fortzubilden. Den teilnehmenden Sachverständigen kann je nach Dauer der Veranstaltung eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt und Fortbildungspunkte vergeben werden.
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Rechtsangelegenheiten/Handwerksrolle
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