
Meister made in Magdeburg 2025Zurück zu den Wurzeln
Schon seit 123 Jahren betreibt die Familie von Matthias Bartkowiak in Aken einen Maler-Betrieb. Seit 1995 führt Matthias Bartkowiaks Vater, Malermeister Guido Zimara, die Geschäfte der "Malerbetrieb Brandt GmbH". Mutter Katrin Bartkowiak ist für die Buchführung zuständig.
Matthias Bartkowiak, Jahrgang 1989, wuchs zwar mit dem Malerhandwerk auf und konnte früh mit Rolle und Pinsel umgehen, entschied sich nach seinem erweiterten Realschulabschluss jedoch für das Kfz-Handwerk, seine Leidenschaft.
Nach der Lehre in einem Autohaus in Dessau ließ er sich von einem Freund zur Meisterschule in Möckern überreden. Mit 21 ging der Kfz-Meister der Liebe wegen nach Leipzig und stellte sich für sechs Monate bei BMW ans Band. "Zu stupide." Nach einer weiteren Zwischenstation als Fahrzeugbewerter beim TÜV wurde er Kfz-Sachverständiger bei der Dekra und fand dort seine Erfüllung – dank eines vielfältigen Tätigkeitsfeldes, guter Kollegen und vieler Lehrgänge.
Einziger Knackpunkt: lange Autofahrten. Sie wurden nach acht Jahren immer mehr zur Belastung. Eine Woche vor seinem 30. Geburtstag entschied sich Matthias Bartkowiak für den Einstieg in den Familienbetrieb – zurück zu den Wurzeln.
Meister made in Magdeburg: Matthias Bartkowiak
Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Zwar hatte Matthias Bartkowiak schon viele Räume renoviert und das Malerhandwerk im Blut, doch fehlte ihm die handwerkliche Routine genauso wie spezielle Techniken. Er stürzte sich in die Arbeit, absolvierte viele Weiterbildungen.
Dreieinhalb Jahre später – mittlerweile war er Vater einer Tochter – machte er sich auf den Weg zu seinem zweiten Meistertitel. Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg absolvierte er die fachspezifischen Teile I und II. Von der intensiven Lern-Atmosphäre dank kleiner Klassen war er begeistert. Der betriebswirtschaftliche Teil III und der Ausbilder-Teil IV wurden anerkannt.
Für sein Meisterstück übte, gestaltete, konzipierte er monatelang. "Ich bin Perfektionist", sagt er. Aufgabe war es, den Empfangsbereich für ein imaginäres 4-Sterne-Superior-Hotel zu gestalten. Als Wanderfreund sah Matthias Bartkowiak ein Wald-Hotel im Gebirge vor seinem inneren Auge – das eindrucksvolle Ergebnis dieser Arbeit ist jetzt am Firmensitz in Aken zu bestaunen.
Zur familiären Meisterfeier beim Griechen überraschte ihn sein stolzer Vater mit "Malermeister"- Visitenkarten. In einigen Jahren möchte Matthias Bartkowiak den Familienbetrieb übernehmen. "Bis dahin muss ich noch viel über Betriebsführung lernen", sagt er. Ab Mai wird er als Mitglied der Meisterprüfungskomission anderen Maler- und Lackierermeistern auf die Sprünge helfen.
Anja Gildemeister
Mehr zur Meisterausbildung in der Meisterbroschüre 2025: