Wertanlage Lehrling
Neun Standorte, 200 Mitarbeiter, darunter ein gutes Dutzend Auszubildende: Das Elektrotechnik-Unternehmen Schubert ist um einiges größer als ein durchschnittlicher Handwerksbetrieb in Sachsen-Anhalt. Überdurchschnittlich ist auch das Engagement der Firma für den beruflichen Nachwuchs: Als erster Ausbildungsbetrieb im Kammerbezirk für duale Studenten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ließ die Schubert GmbH im November 2011 aufhorchen. Drei junge Männer absolvieren mittlerweile in Tangerhütte ihre Lehre zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik und parallel dazu in Magdeburg den Bachelor der Elektrotechnik und Informationstechnik. Das vorläufige Fazit aus dem Hause Schubert: „Wir haben die Kooperation mit der Universität nicht bereut. Der Mix aus Studium und Arbeit ist sehr gut und mit Sicherheit sehr effektiv. Besonders gespannt sind wir auf die einjährige Praxisphase, die ab dem Sommer bevorsteht“, sagt Sandra Raebel, die im Haus für die Auszubildenden zuständig ist.
Sie betreut auch die„normalen“ Lehrlinge, die eine dreieinhalbjährige Berufsausbildung zum Elektrotechniker machen. Auch zum Bürokaufmann oder zur Bürokauffrau kann man sich ausbilden lassen. Das Besondere bei der Schubert GmbH: In der Ausbildungsvergütung gibt es ein Prämiensystem, das gute und sehr gute Leistungen in der Schule und auf der Baustelle mit barer Münze belohnt. Bis zu 350 Euro zusätzlich sind pro Monat drin. „Die Idee kam vom Chef persönlich “, berichtet Sandra Raebel, „und wird sehr gut angenommen.“
Der Chef ist Geschäftsführer Volker Schubert, Jahrgang 1961, Ingenieur, verwurzelt in Uetz bei Tangerhütte. 1988 hat er das Unternehmen als Ein-Mann-Betrieb gegründet und es Stück für Stück erweitert. 2005 wurde er in Berlin als „Mutmacher der Nation“ ausgezeichnet. Seine Angestellten sind für ihn das A und O - das zeigt nicht nur das Panorama-Foto seiner Belegschaft, das er gegenüber seinem Schreibtisch aufgehängt hat. „Auch die Auszubildenden haben einen hohen Stellenwert für Volker Schubert“, bestätigt Sandra Raebel und berichtet von regelmäßigen Personalgesprächen mit den Lehrlingen, die den Stand der Ausbildung abklopfen und den Azubis die Möglichkeit geben, ihre Anliegen loszuwerden. „Das schafft Vertrauen, die Lehrlinge sind schließlich eine Wertanlage, denn wir bilden für den eigenen Bedarf aus“, so Sandra Raebel.
Trotz guter Bedingungen hat auch die Schubert GmbH mittlerweile Probleme, neue Auszubildende zu finden: Waren es vor drei Jahren noch durchschnittlich 15 Bewerbungen, so gab es für 2013 nur noch fünf, von denen zwei im August ihre Lehre beginnen. „Trotz unseres Engagements in Schulen und auf Messen gehen die Bewerberzahlen zurück“, ist die Erfahrung, die die Schubert GmbH mit immer mehr Handwerksbetrieben teilt.
Doch die Firma bleibt dran an der Nachwuchssuche und geht weiter neue Wege, zum Beispiel über das Deutschland-Stipendium, das größte öffentlichprivate Gemeinschaftsprojekt im Bildungsbereich. „Wir fördern einen Bachelor-Studenten im 4. Fachsemester des Studiengangs Systemtechnik und technische Kybernetik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg“, sagt Sandra Raebel, „auch das ist für uns eine sinnvolle Investition.“ (ag)
Das Deutschlandstipendium:
Gefördert werden leistungsstarke und sozial engagierte Studierende.
Förderer können auch Handwerksbetriebe werden.
Informationen gibt es im Internet zum Beispiel unter www.deutschland-stipendium.ovgu.de
Kontakt:
Schubert GmbH
Gießereistraße 8, 39517 Tangerhütte
Telefon: 03935 95510
Fax: 03935 9551300
Mail: info@schubert-gmbh.de
Internet: www.schubert-gmbh.de