Der Fotograf Reiner Lorenz.
Handwerkskammer Magdeburg
Der Fotograf Reiner Lorenz.

Wenn Bilder klingen

Urlaubszeit ist Fotozeit. Ob am Strand oder im Gebirge, per Kamera oder Mobiltelefon: Überall und ständig wird fotografiert. 1000 Bilder sind für einige eine gängige Größenordnung und bei Dia-Abenden und in sozialen Netzwerken ein Schrecken für Freunde und Familie. Reiner Lorenz hält von so vielen Schnappschüssen nichts. „Das macht aus meiner Sicht keinen Sinn, so viele Fotos kann keiner bearbeiten und verwalten“, sagt er und rät stattdessen zum planvollen und dosierten Umgang mit der Kamera: „Halten Sie Stimmungen fest, da reicht auch ein Motiv pro Tag.“

Das vermittelt er auch in seinen Seminaren, die er seit sechs Jahren in seinem Atelier in Magdeburg-Neustadt und an anderen Orten in Sachsen-Anhalt gibt. 200 Kurse sind seitdem schon zusammengekommen, 2000 Teilnehmer hat er dabei in Digitalfotografie und Bildbearbeitung unterrichtet.

Zur Fotografie kam Reiner Lorenz, 1957 in Magdeburg geboren, über die Musik. Nach Abitur und Wirtschaftsstudium arbeitete er im kaufmännischen Bereich und sang in der Betriebskapelle. „Höhen, Tiefen, Tonwerte, Harmonien – von der Musik zur Fotografie ist es nur ein kleiner Schritt, Bilder klingen auch“, sagt er.

Als das Internet anfing, salonfähig zu werden, sah Lorenz viele schlechte Digitalfotos und seinen zukünftigen Geschäftsbereich. Autodidaktisch machte er sich ans Werk: Er kaufte sich eine Kamera und viel Foto- Fachliteratur. Dann ließ er sich an einer Magdeburger Akademie zweieinhalb Jahre lang in Bildbearbeitung und -gestaltung schulen. „Da habe ich einen sehr, sehr guten Feinschliff bekommen“, sagt Reiner Lorenz. Seit 2006 ist er als Fotograf in der Handwerksrolle eingetragen, das zulassungsfreie Gewerk erfordert keinen Meistertitel. Reiner Lorenz geht offen damit um, dass er ein Seiteneinsteiger ist. „Ich habe noch nie einen Film entwickelt“, sagt er. Entwicklung, Fixierung und Papierabzug spielen in der modernen, dreijährigen Fotografenausbildung auch immer weniger eine Rolle. Stattdessen nehmen die nachträgliche Bearbeitung am Computer und die Datenverwaltung mehr Raum ein. „Die eigentliche Herausforderung ist aber immer das Motiv“, sagt Reiner Lorenz.

Für die Kundenakquise geht der Fotograf, der auch 1. Vorstand des Fotoclubs Magdeburg ist, ungewöhnliche Wege. Beispiel: das Fotofestival „Klang der Bilder“. Lorenz erklärt: Für 2014 biete ich Workshops in vielen Städten Sachsen-Anhalts an, Einsteiger und Aufsteiger trainieren dort unter meiner Anleitung, wie eine Bildidee entwickelt und kreativ umgesetzt werden kann. Wir beginnen mit einer Art Stammtisch, an dem Themen, Modelle und Requisiten besprochen werden. Es folgt ein Porträtshooting , danach die Postproduktion, schließlich ein Feedback mit der Auswahl von Bildern für eine Ausstellung in der jeweiligen Stadt und für eine Gesamtschau.

Weil derzeit die Vorbereitungen für das Fotofestival laufen, bearbeitet Reiner Lorenz auch im Urlaub an der Ostsee seine geschäftlichen E-Mails. Die Kamera hat er sowieso dabei und setzt damit um, was er seinen Schülern vermittelt. Lorenz: „Wenn ich mich darauf einlasse, reicht auch ein Motiv, und ich kann den Urlaub später noch einmal erleben.“ (ag)

Kontakt:
Reiner Lorenz
Zielitzer Straße 18
39124 Magdeburg
Telefon 0391 73659073
E-Mail blende@reiner-lorenz.de
www.mein-bestes-foto.de