Warum Sustainable Finance für KMUs wichtig ist
Sustainable Finance und ESG sind Begriffe, die immer häufiger in der Finanzwelt, bei Banken und damit auch in den Medien auftauchen. Doch was bedeuten sie genau und warum sind sie wichtig für Großunternehmen und KMUs?
Zu diesen Fragen haben wir mit Dr. Andreas Gruber, Chief Sustainabililty Officer der DKB, gesprochen.
Wir empfehlen Ihnen unsere Veranstaltung "Nachhaltigkeit zwischen Unternehmen und Bank - Sustainable Finance" am 31.01.2024 zu besuchen, um sich auf dieses Thema vorzubereiten. Weitere Details zum Termin erfahren Sie unter diesem Link.
Was ist Sustainable Finance und ESG?
Sustainable Finance bezeichnet die Integration von ökologischen, sozialen und governance (organisatorisch) bezogenen Aspekten (ESG) in die Finanzwirtschaft. Das Ziel ist es, die Finanzströme in nachhaltige Unternehmen und Projekte zu lenken und die Risiken, die sich aus dem Klimawandel und anderen Nachhaltigkeitsfaktoren ergeben, zu reduzieren.
Anhand von ESG-Kriterien lässt sich die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen messen und bewerten– auch von Ihrem! Sie umfassen unter anderem Themen wie Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Korruptionsbekämpfung und Datenschutz.
Warum ist das so wichtig und dringend für KMUs?
Sustainable Finance und ESG sind nicht nur für große Konzerne relevant, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Denn die EU hat eine Reihe von Regulierungen erlassen, die von den Unternehmen verlangen, ihre Nachhaltigkeitsstrategien und -ziele offenzulegen und zu verfolgen. Dazu gehören unter anderem:
- Die EU-Taxonomie, die einheitliche Kriterien für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten festlegt
- Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung erweitert
- Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR), die Finanzdienstleister zur Offenlegung ihrer ESG-Strategien, Prozesse und Produkte verpflichtet
Eine nachhaltige Unternehmensführung wird damit auch für KMUs zunehmend zur Voraussetzung für die „license to operate“. Sie kann ihre Finanzierungsmöglichkeiten, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren Marktzugang beeinflussen. Zum einen müssen sie möglicherweise mehr Ressourcen aufwenden, um die erforderlichen Daten zu sammeln, zu analysieren und zu berichten. Zum anderen können sie von den Vorteilen profitieren, die sich aus einer besseren Nachhaltigkeitsperformance ergeben:
- Eine höhere Attraktivität für Investoren, Kunden und Mitarbeiter, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen
- Eine verbesserte Innovation und Differenzierung durch die Entwicklung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen
Wie können KMUs sich vorbereiten?
Um sich auf die Nachhaltigkeitsanforderungen vorzubereiten, sollten KMUs einige Schritte unternehmen, wie zum Beispiel:
- Eine Bestandsaufnahme ihrer aktuellen Nachhaltigkeitspraktiken machen und ihre Stärken und Schwächen identifizieren
- Sich über die relevanten Regulierungen informieren und verstehen, welche Anforderungen sie erfüllen müssen
- Sich klare Nachhaltigkeitsziele setzen, die mit ihrer Geschäftsstrategie übereinstimmen
- Die notwendigen Daten erfassen, messen und berichten, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu belegen
- Die Lieferanten und Partner einbeziehen und transparent kommunizieren, wie sie ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen
- Die Chancen nutzen, die sich aus einer nachhaltigeren Ausrichtung ergeben, wie zum Beispiel neue Märkte erschließen oder Fördermittel beantragen
Fazit
Handeln Sie jetzt: Sustainable Finance und ESG sind wichtige Themen für Großunternehmen und KMUs in der heutigen Zeit. Sie erfordern eine Anpassung an neue Regulierungen, aber bieten auch viele Vorteile für diejenigen, die sich nachhaltig ausrichten wollen. KMUs sollten daher die Herausforderungen und Chancen erkennen und sich entsprechend vorbereiten.
Ansprechperson:
Abteilungsleiterin Betriebsberatung/Unternehmensförderung Tel. 0391 6268-276 Fax 0391 6268-110
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