Richard macht der Familie alle Ehre
Richard Schnellbächer aus Hohenwulsch ist der beste Nachwuchsfliesenleger Sachsen-Anhalts. Im väterlichen Betrieb hat er sein Handwerk gelernt. Sein Anspruch: bestmögliche Arbeit abliefern.
Das passiert nicht alle Tage und ist deshalb für den Familienbetrieb Schnellbächer mit einiger Aufregung verbunden: Weil seine Gesellenprüfung so gut war, hat die Innung Richard Schnellbächer (19) für den Landeswettbewerb der Fliesenleger Sachsen-Anhalts nominiert. In Halle/Saale wiederum machte er seine Sache so gut, dass er zum Bundesleistungswettbewerb nach Sigmaringen in Baden-Württemberg delegiert wurde. Mit den Wettbewerben verbunden waren allerhand Absprachen, Vorbereitungen und Reisen. „Hier war ganz schön was los, und das mitten in der Hochkonjunktur“, sagt Richards Vater, Fliesenlegermeister Steffen Schnellbächer, der in dem 400-Einwohner-Ort Hohenwulsch in der Altmark seit mehr als zehn Jahren einen kleinen Fliesenleger-Betrieb führt. Mitgefiebert hat auch Richards Großvater Lothar Schnellbächer, der als Ofensetzer- und Fliesenlegermeister 1978 die familiäre Fliesenlegertradition am Ort begründete.
Richard kam vor drei Jahren als Auszubildender in den Betrieb. „Ich wollte in die Fußstapfen meines Vaters treten“, sagt der schmale junge Mann, der mittlerweile als Jung-Geselle angestellt ist. Wie ist das, wenn der Vater den Sohn ausbildet? „Das hat genau so viele Vorteile wie Nachteile“, sagen Steffen und Richard Schnellbächer und liefern statt weiterer Informationen nur ein Schmunzeln. Vermittelt hat der Vater dem Sohn auf jeden Fall, dass es in diesem Handwerk auf Präzision ankommt. „Der Fliesenleger rechnet in Millimetern. Und die Fliese an der Wand ist das Letzte, was der Kunde sieht“, sagt Steffen Schnellbächer. Richard wiederum brachte einen gesunden Ehrgeiz in die Ausbildung ein. „Ich möchte immer das bestmögliche Ergebnis erreichen und selbst damit zufrieden sein“, sagt er.
Mit dieser Maxime und „mit Papa und Opa im Hinterkopf“ fuhr Richard auch zu den Leistungswettbewerben. Die gestellten Aufgaben in der vorgegebenen Zeit zu erfüllen, war die größte Herausforderung für ihn. Beim Bundeswettbewerb fehlten ihm am Ende ein paar Minuten. Auch wenn Richard es nicht aufs Siegertreppchen schaffte: Vater Steffen ist mächtig stolz, dass der beste Nachwuchsfliesenleger Ostdeutschlands in seiner Firma arbeitet. Und Richard freut sich über tolle Erfahrungen mit Berufskollegen: „Allein da mitmachen zu dürfen, war schon toll.“ (ag)