
Studie zeigt: Verwaltungen brauchen Service-OffensiveProjektseminar an der Hochschule Harz
Wie unternehmens- und mittelstandsfreundlich ist die öffentliche Verwaltung in Sachsen-Anhalt? Mit diesem Thema hat sich die Hochschule Harz in Halberstadt in einer aktuellen Studie beschäftigt. Praxispartner waren die Industrie- und Handelskammer Magdeburg und die Handwerkskammer Magdeburg.
"Die befragten Unternehmen leiden erheblich unter der Bürokratie und den Vorgaben der Politik und den Verwaltungen”, fasste Prof. Dr. Jürgen Stember von der Hochschule Harz ein zentrales Ergebnis der Studie zusammen. Die Unternehmen würden von „echten Entwicklungs- und Investitionshemmnissen" sprechen. Neben der Digitalisierung seien es vor allem Aspekte eines deutlich verbesserten Service- und des Dienstleistungsmanagements, die von den Unternehmen gewünscht würden. "Der Weg zur wirtschaftsfreundlichen Verwaltung in Sachsen-Anhalt ist noch weit", konstatierte Prof. Stember. "Die Verwaltungen haben noch ein sehr großes Potenzial und zahlreiche Möglichkeiten, die Qualität und den Service ihrer unternehmensbezogenen Dienstleistungen zu verbessern."
Das Verhältnis von Unternehmen und Verwaltungen seit darüber hinaus häufig durch kommunikative und formale Probleme gekennzeichnet, "die ohne einen bedeutenden finanziellen Aufwand zu lösen sind", zeigte Prof. Stember einen Lösungsweg auf.
Prof. Dr. Jürgen Stember und Mandy Ebers schlagen als Autoren der Studie unter anderem eine "umfassende Service-Offensive für die Verwaltungen in Sachsen-Anhalt in nahezu allen qualitätsrelevanten Bereichen", einen "umfassenden Einstieg in die Digitalisierung und Professionalisierung der Kundenbeziehungen" sowie einen "Kulturwandel zur Dienstleistungs- und Partnerorganisation" vor.
"Wir haben als IHK Magdeburg das Projekt sehr gern begleitet, weil Studierende der Verwaltungswissenschaften für das Thema unternehmerfreundliche Verwaltung sensibilisiert wurden", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer André Rummel. Ein Kulturwandel in den Verwaltungen hin zu mehr Serviceorientierung, wie von Prof. Stember angeregt, könne nur gelingen, wenn die Akteure selbst eigene Prozesse und Angebote hinterfragen, fügte Rummel hinzu. "Nachhaltige Entbürokratisierung und unternehmensorientiertes Agieren kann man nicht von außen oktroyieren. Beides muss eigenmotiviert umgesetzt werden."
"Gegenseitiges Verständnis und Kommunikation zwischen Wirtschaft und Verwaltung sind laut Umfrageergebnissen nur rudimentär ausgeprägt. Der Handlungsbedarf ist groß", kommentierte Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg. "Wir brauchen dringend wirkungsvolle Formate, die eine Annäherung bringen. Erst wenn das Verständnis für die Belange des anderen vorhanden ist, können gemeinsam neue Wege erfolgreich gegangen werden."
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