aRTE Möbel - Nachhaltige Möbel mit Green LabelMöbel umweltbewusst produzieren
Die Magdeburger Unternehmer von aRTE Möbel erforschen mit dem Fraunhofer-Institut nachhaltige Industrieprozesse.
Wie können bei der Herstellung von Möbeln erneuerbare Energien optimal genutzt werden? Was muss beim Recyceln von alten Möbelstücken bedacht werden? Diesen Fragen stellen sich die Mitarbeiter der Magdeburger Möbeltischlerei aRTE möbel mit Sitz in Ottersleben. Seit mehr als 120 Jahren gibt es den Handwerksbetrieb in Magdeburg. Heute sind Timo Heße und Rocco Esposito die Geschäftsführer.
aRTE möbel steht für ganz besonderes Mobiliar. Was es hier gibt, gibt es nicht von der Stange, in keinem Möbelhaus oder Baumarkt. In der Möbeltischlerei werden seit der Gründung im Jahr 1900 durch Otto Schrader individuelle Kundenwünsche erfüllt. "Wir können fast alles umsetzen", macht Timo Heße deutlich. Er selbst ist Tischlermeister und Sachverständiger für Holz- und Bautenschutz. Rocco Esposito ist Ingenieur für Holz- und Forstwirtschaft.
Technologiepark und erneuerbare Energien
In den Produktionshallen der Magdeburger wird noch heute jede Menge per Handarbeit erledigt. Zusätzlich haben sich die Unternehmer einen Technologiepark aufgebaut, in dem computergesteuerte Maschinen präzise und effizient zum Einsatz kommen. Seit Timo Heße und Rocco Esposito 1997 den Familienbetrieb übernommen haben, arbeiten sie an innovativen Herstellungsprozessen. Das Stichwort lautet "grüne Produkte". Die Möbel sollen möglichst umweltfreundlich und energieeffizient angefertigt werden. Auf dem Dach der Firma ist eine große Photovoltaikanlage installiert. "Die Idee, mit unserem eigenen Strom zu produzieren, hatte ich schon vor langer Zeit", sagt Timo Heße.
Als dann die Solarstromanlagen kostengünstiger worden und ertragreicher produzierten, war die Entscheidung gefällt. Erneuerbare Energien sind für Timo Heße und seinen Partner längst kein Neuland mehr. Stetig haben sie mitverfolgt, welche aktuellen Erkenntnisse am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung in Magdeburg gewonnen werden. Sie haben Kontakt hergestellt und sich schnell für das gemeinsame EU-Projekt "RELflex Industrial flexibility" entschieden.
Das Projekt entwickelt, testet und bewertet neue Lösungen sowie Anwendungen für energierelevante Industrieprozesse. Ziel ist es: Durch ein dynamisches Management, die Erzeugung erneuerbarer Energien sowie dem Energiespeicher möglichst energieeffizient zu produzieren. Das europäische Projekt konzentriert sich dabei besonders auf die technische Entwicklung, das wirtschaftliche Potenzial sowie auf die Bereitschaft und den Nutzen für die Kunden.
Nachhaltige Produkte sind beliebt
Apropos Kunden: "Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt", weiß Timo Heße aus Erfahrung. Die Kunden würden sich stärker für die Herstellungsprozesse interessieren "und sogar gezielt nachfragen". Das betreffe nicht nur die Privatkunden, sondern auch die Aufträge im öffentlichen Bereich. Denn: Bei aRTE Möbel werden nicht nur Möbel für Küchen, Schlafzimmer und Co im privaten Bereich angefertigt, sondern auch ganze Bildungseinrichtungen, Gerichtssäle und Bürogebäude ausgestattet.
Die Privatkunden von aRTE Möbel kommen hauptsächlich aus Magdeburg und einem Umkreis von circa 100 Kilometern. Doch für große Auftraggeber, wie Restaurantbetreiber, Geschäftsbesitzer, Hoteliers oder Bankfilialen, haben die Magdeburger bereits deutschlandweit gearbeitet. Und sogar weit über die Landesgrenzen hinaus, von den USA bis nach Sibirien sind die Möbel "made in Magdeburg" zu finden.
Wenn dafür die alte Einrichtung weichen muss, stehe heutzutage fast immer auch das Thema Recycling im Raum. "Wir bieten an, die Möbel mitzunehmen und versuchen so viel wie möglich neu zu verarbeiten", erklärt Timo Heße. Material, das nicht weitergenutzt werden kann, wird verbrannt - und die entstehende Wärme direkt für Arbeiten in der Tischlerei genutzt.
Stetige Optimierung an allen Fronten
Schaffen die Mitarbeiter neues Holz an, achten sie auf eine Zertifizierung und stellen sicher, dass es aus einem kontrollierten Anbau stammt. Der nächste Schritt: "Wir installieren Messstationen, um genau zu lokalisieren, zu welchen Zeiten, die höchste Stromversorgung stattfinden muss." Ein Beispiel für hohen Stromverbrauch in der Produktion sind die Ansauganlagen für die Holzspäne. Möglicherweise könnten die Produktionszeiten so verschoben werden, dass Stromerzeugung und -nutzung zusammenpassen, erklärt der Tischlermeister. Im Sommer 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Timo Heße macht deutlich: Mit solchen innovativen Ideen sei man in Magdeburg genau an der richtigen Stelle.
Text: Stadtmarketing Pro Magdeburg e.V.
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