Landeschef besucht Lackiererei

Große Worte in gemütlicher Runde: „Die Gründung eines Unternehmens ist die größte ehtische Tat“, sagt Reiner Haseloff nach dem Betriebsrundgang bei Kaffee, Kuchen und Canapés in den Büroräumen des Karosserie- und Lackierzentrums Schrader. Der Ministerpräsident, frei von Berührungsängsten zwischen den Gastgebern sitzend, lobt damit eine Unternehmenskultur, die auf persönlicher Verantwortung gründet, Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft, die Bevölkerung mit Produkten und Dienstleistungen und den Staat mit Steuereinnahmen versorgt – also das Handwerk. Ganz speziell gilt dieses Lob an diesem Tag Michaela und Michael Haase, die den Halberstädter Handwerksbetrieb mit gut 30 Mitarbeitern führen, sowie dem Firmengründer Hans-Joachim Schrader und dessen Frau Renate Schrader, den Eltern von Michaela Haase.

1981 gründete Hans-Joachim Schrader, Chemieingenieur und Meister im Fahrzeuglackiererhandwerk, in Dingelstedt eine Autolackierwerkstatt. 1994 siedelte er ins Halberstädter Gewerbegebiet „Am Sülzegraben“ um. Mit den Jahren und der Nachfrage wuchs das Leistungsspektrum: Die Karosserie-Instandsetzung sowie die Kraftfahrzeugmechatronik kamen hinzu. Für die Kunden bedeutet das: Alles aus einer Hand. „Wir bieten unter anderem einen 24-Stunden-Service, das komplette Schadensmanagement, Leihwagen, Hol- und Bringdienst. Kundenfreundlichkeit ist unser oberstes Gebot“, erklärt Michaela Haase dem Ministerpräsidenten. Die gelernte Fahrzeuglackiererin und Wirtschaftskauffrau ist seit 20 Jahren im Betrieb und hat das Unternehmen Ende 2012 von ihrem Vater übernommen. Ehemann Michael Haase, Maler- und Lackierermeister und seit 15 Jahren mit der Firma vertraut, fungiert als Betriebsleiter. Die Neu-Inhaber haben mit einem Autohaus ihr Angebotsspektrum weiter verbreitert und sind auch damit erfolgreich. „Wir sind deutschlandweit unter den Top-10-Händlern unserer Marke“, sagt Michaela Haase stolz. Das Rezept für den Erfolg sind neben dem unternehmerischen Geschick und einem hohen Qualitätsniveau gute Leute und ein offenes Betriebsklima. Zirka 60 Lehrlinge wurden in der 33-jährigen Unternehmensgeschichte bislang ausgebildet, darunter diverse PLW-Landessieger und spätere Meister.

Hans-Joachim Schrader ist seit 1993 Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses der Fahrzeuglackierer. Das Karosserie- und Lackierzentrum ist Exkursionsbetrieb für Berufsschüler und Ort der praktischen Prüfungen. Der Großteil der heutigen Mitarbeiter hat im Betrieb gelernt, erfährt der Ministerpräsident bei lockeren Plaudereien in den Werkstätten. Dass er sich für einen Handwerksbetrieb wieder 90 Minuten Zeit genommen hat, kommt gut an. (ag)

Kontakt:
Karosserie-und-Lackierzentrum-Schrader
Inhaberin Michaela Haase
Am Sülzegraben 20, 38820 Halberstadt,
Telefon 03941 605490
www.karosserie-und-lackierzentrum-schrader.de

(Veröffentlicht im "Handwerk in Sachsen-Anhalt", Ausgabe 11 vom 30.05.2014.)