Förderprogramm "Sachsen-Anhalt ENERGIE"In die Zukunft investiert
Auf die Konstruktion und Fertigung von Lager- und Transportgeräten hat sich die Landtechnik, Maschinen- und Gerätebau Brunau GmbH spezialisiert. Das Unternehmen in der Nähe von Kalbe (Milde) hat mehr als 50 Jahre maschinenbauliche Tradition: 1968 als LPG-Reparaturstützpunkt gegründet, später Kreisbetrieb Landtechnik, reparierten Betriebsstellenleiter Wilhelm Potas und seine Mitarbeiter hier sämtliche landwirtschaftliche Maschinen der Umgebung.
1991 gründete Potas den Betrieb mit fünf Mitstreitern neu und suchte andere Geschäftsfelder, denn nach der Wende gab es zu viele Reparaturbetriebe für zu wenige Landwirte. Erstes Standbein wurden kundenspezifisch konstruierte Lager- und Transportgeräte für die Logistikbranche. Sie werden zur Kommissionierung von Paketen und großen Packstücken übereinander oder in Hochregallagern gestapelt. Geschäftsfeld Nummer zwei sind Lagerbehälter aus Stahl in unterschiedlichen Ausführungen und Fassungsvermögen – sowohl die klassischen DDR-Kartoffellagerbehälter mit Draht- sowie Holz und Blechauskleidung, die nach wie vor in ganz Deutschland und auch in Europa beliebt sind, als auch Behälter für spezielle Güter, wie Getreide, Zwiebeln, Kartoffeln und sogar Löwenzahn: "Zur klimafreundlichen Herstellung von Autoreifen", wie Kathrin Potas berichtet, die 2020 die Geschäftsführung des Betriebs mit mittlerweile 50 Mitarbeitern in zwölf Hallen von ihrem Schwiegervater übernommen hat – gemeinsam mit ihrem Sohn Jahn Potas, der als Produktionsleiter tätig ist. Drittes Standbein des Betriebs sind Lohnfertigungen in den Bereichen Zuschnitt, Schweißtechnik, Montage und Farbgebung, vor allem für regionale Unternehmen.
Als während der Corona-Krise die Auftragslage in der Logistikbranche anstieg, entschieden Kathrin und Jahn Potas gemeinsam mit den vier verbliebenen Gesellschaftern, in automatisierte Produktionstechnik zu investieren. Eine wichtige Entscheidungsgrundlage war dabei die energetische Optimierung von Produktionsprozessen.
Mithilfe des Förderprogramms "Sachsen-Anhalt ENERGIE" wurde in einen neuen Sägeautomaten investiert. Dieser ersetzt drei alte, ineffiziente Anlagen und führt selbstständig Arbeitsaufträge aus, wodurch Mitarbeiter für andere Arbeiten eingesetzt werden können. Um die Maschine in die innerbetriebliche Logistik einzugliedern, wurde eine Kalthalle isoliert und ein Portalkran zur Beschickung des Sägeautomaten angeschafft. Eine neue Drehbank und eine moderne Fräsmaschine lösten ineffiziente Anlagen ab. Zum Investitionspaket gehört weiterhin eine Schweißrauchabsauganlage, die Heizkosten und Emissionen reduziert.
Mithilfe des Förderprogramms wurden bereits 2018 eine Photovoltaikanlage auf einem Hallendach und eine Hackschnitzelheizung installiert, die Reste aus der Produktion verwertet. "Dadurch sind wir gut durch die Energiekrise gekommen und blicken optimistisch in die Zukunft. Wir wollen weiterhin vor allem auch der jungen Generation aus der Region eine berufliche Perspektive bieten", sagt Jahn Potas. "Mit all diesen Maßnahmen können wir trotz Fachkräftemangels auch in Zukunft auf dem hart umkämpften Markt konkurrieren, alle Kundenwünsche fristgerecht erfüllen und unseren Mitarbeitern und Auszubildenden ein modernes Arbeitsumfeld zur Verfügung stellen", freut sich Kathrin Potas.
Anja Gildemeister
"Sachen-Anhalt ENERGIE"
Das Förderprogramm "Sachsen-Anhalt ENERGIE" unterstützt Investitionen zur Verringerung von Kohlendioxid-Emissionen. Aktuell können keine Anträge gestellt werden. Laut Website befindet sich eine Neuauflage "mit modifizierten Inhalten und Förderkonditionen" derzeit in Vorbereitung. Die Handwerkskammer macht sich für eine Fortsetzung stark.
Mehr dazu unter www.ib-sachsen-anhalt.de
Ansprechperson bei der Handwerkskammer zum Thema Energie, Umwelt und Technologie:
Handwerkskammer Magdeburg Fotoatelier Mentzel
Berater für Innovation und Technologie (BIT)IT-Sicherheitsbotschafter im HandwerkCSR-Manager
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