Metallbauermeister Marvin Görtz.
Anne-Kristin Gotot
Metallbauermeister Marvin Görtz.

Nach Ausbildung und Meisterschule will Metallbauer Marvin Görtz aus Salzwedel sich auch zukünftig weiter fortbildenEin Küken macht den Meister

"Ich bin 23 und muss noch vieles lernen. Das ist ein Prozess und kommt mit den Jahren“, sagt Marvin Görtz aus Salzwedel bescheiden, obwohl er dieses Jahr als bester Absolvent den Metallbauermeisterkurs abgeschlossen hat. Den Schmuckmeisterbrief nimmt er in Ermangelung einer Meisterfeier in der Schulz & Görtz GbR in Salzwedel entgegen, wo er seine Lehre gemacht hat und nun als angestellter Meister arbeitet.

Hier im Familienbetrieb ist er schon als Kind mit Lederschürze, durch die Halle gelaufen, so wird es zumindest in der Familie erzählt. Vater Matthias Görtz führt das Unternehmen mit derzeit sechs Angestellten seit 1999, Mutter Erika Görtz arbeitet hier im Büro. Die Schulz & Görtz GbR baut u.a. Zäune, Treppen, Tore und Terrassendächer für Kunden bundesweit.

Als Marvin nach der 11. Klasse das Gymnasium verließ und eine Ausbildung als Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionstechnik absolvierte, wurde er in der Firma behandelt „wie jeder andere auch“. Nach dreieinhalb Jahren schloss er als Landessieger ab und hatte das Handwerk schätzen gelernt. „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und wenn man zum Feierabend aus der Halle geht, sieht man, was man geschafft hat. Ein schönes Gefühl“, sagt Marvin Görtz.











"Das lange gemeinsame Lernen
schweißt zusammen."

Marvin Görtz

Metallbauermeister Marvin Goertz 2021 (3)
Anne-Kristin Gotot



Seine Lehrerin an der Berufsschule überredete ihn dann zur Meisterschule. Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer war er das „Küken“. Er schwärmt vom Zusammenhalt innerhalb seiner Meisterklasse. „Das lange gemeinsame Lernen hat uns zusammengeschweißt“, sagt Marvin Görtz. Dass er für die Vollzeitfortbildung von seinem Chef und Vater freigestellt wurde, weiß er sehr zu schätzen. So hatte er den Rücken frei und hängte sich richtig rein: „Ich wollte alles beim ersten Rutsch bestehen und habe dafür wirklich gelernt.“

Viel Herzblut und Zeit hat er in sein Meisterstück investiert: ein zweiflügeliges schmiedeeisernes Tor mit selbstgebauten Pfosten. „Die Pfosten waren die größte Schwierigkeit, eine sehr anspruchsvolle Arbeit“, sagt Marvin Görtz und zeigt stolz ein Foto von dem Kunstwerk, das eines Tages in sein Eigenheim eingebaut werden soll.

Das nächste Lernziel von Marvin Görtz ist der Internationale Schweißfachmann, den er vier Monate lang berufsbegleitend absolviert. „Auch der Betriebswirt nach der Handwerksordnung würde mich reizen“, sagt er. Vater Matthias Görtz wird auch weiterhin alle Aktivitäten seines Sohns unterstützen, denn Marvin ist langfristig als Betriebsnachfolger eingeplant.



Von Anja Gildemeister

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