Meister made in Magdeburg 2023Der Problemlöser
Der Magdeburger Thomas Aulich, Jahrgang 1989, liebt seine Arbeit. "Noch drei Mal schlafen, dann ist endlich Montag", verabschiedet er sich freitags fröhlich von seinen Kollegen. Liebe auf den ersten Blick war es allerdings nicht. Die Lehrstelle als Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik war 2005 für ihn alternativlos. Das An- und Abbauen von Heizkörpern auf kalten Baustellen vermieste ihm die erste Ausbildungswoche, doch nach und nach fand er Gefallen an diesem Handwerk. Ich habe nette Kollegen kennengelernt und irgendwann hat’s Spaß gemacht", sagt er.
Nach der Lehre arbeitete er auf Montage auf Großbaustellen und übernahm dort zunehmend Verantwortung. "Ich war der Problemlöser. Wenn es klappen musste, war ich dran", sagt er. Als der bauleitende Monteur dann kündigte, wurde Thomas Aulich mit Anfang 20 der Vorarbeiter für 15 Leute. "Das war ein Sprung ins kalte Wasser, nach und nach habe ich mir die Akzeptanz meines Teams erarbeitet und dabei sehr viel gelernt."
"Ich bin stolz darauf, ein Problemlöser zu sein."
Thomas Aulich, Installateur- und Heizungsbauermeister
2012 wechselte Thomas Aulich zur Schünemann Heizung-Sanitär GmbH in Magdeburg. "Gleich beim Einstellungsgespräch habe ich sein Potenzial erkannt", sagt Geschäftsführer Gerhard Schünemann, der ihn zunächst für die Heizungsumrüstung im Privatbereich einsetzte. "Das ist etwas anderes als ein Neubau. Beim Privatkunden zu Hause sind Einfühlungsvermögen und Kommunikation gefragt", erklärt Schünemann. Auch diese Herausforderung meisterte Thomas Aulich und arbeitete sich ebenso in die anderen Fachbereiche der Firma ein.
Ab 2019 ging Thomas Aulich dann zur Meisterschule im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg, absolvierte die Teile I und II und III berufsbegleitend, Teile IV dann in Vollzeit – finanziell und zeitlich großzügig unterstützt von seinem Betrieb. Nach erfolgreichem Abschluss gab es die Glückwünsche der gesamten Belegschaft und ein eigenes Büro, von dem aus Thomas Aulich derzeit noch für verschiedene Fachbereiche tätig ist und perspektivisch einen davon übernehmen wird. Vielleicht sein Steckenpferd, die Klimaanlagen, bei deren Einbau er besonderen Ehrgeiz entwickelt. Auf jeden Fall freut er sich auf neue Herausforderungen und darauf, sein Wissen an willige Lehrlinge weiterzugeben.
"Ich bin stolz darauf, ein Problemlöser zu sein", sagt Thomas Aulich, der seine Arbeit liebt und ihr dennoch nicht alles unterordnet. Seit einer schweren Erkrankung seiner Lebensgefährtin ist für ihn klarer denn je: "Gesundheit und Zeit für die Familie sind das wichtigste."
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