Meister made in MagdeburgDen eigenen Kopf durchgesetzt

Lara Most (Jahrgang 1998) aus Schönebeck ist Friseurin in dritter Generation, jedoch die erste Friseurmeisterin in ihrer Familie. Den Meistertitel hat sie ihrem eigenen Ehrgeiz und Fleiß, aber auch der großen Unterstützung ihrer Chefin, ihrer Kolleginnen und ihrer Familie zu verdanken.

"Mutti und Oma hatten eigentlich vom Friseur-Beruf abgeraten. Doch ich habe meinen Kopf durchgesetzt", berichtet Lara. Schon in der Schule machte sie ihren Mitschülerinnen die Haare und Praktika in Friseursalons. Die Atmosphäre dort liebte sie: "Alle waren gut gelaunt."

Nach dem erweiterten Realschulabschluss absolvierte sie ihre Ausbildung zur Friseurin in einem Magdeburger Friseursalon. "Eine harte Schule, aber eine hervorragende Grundlage für mein Berufsleben. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt Lara.

Die Meisterschule hatte sie von Anfang an auf dem Plan, doch vorerst fehlte ihr noch der Mut dazu. Drei Jahre lang arbeitete sie in einem Schönebecker Salon. Den nötigen Schubser und ganz viel Unterstützung bekam sie dann von Friseurmeisterin Conny Lazay, zu deren Geschäft "CT-Haarmode" Lara wechselte. Hier arbeitet auch ihre Mutter Simone Most.

Unsere Friseurklasse war eine bunte, gut gelaunte Truppe. Wir haben uns gegenseitig unterstützt. Das hat einfach nur Spaß gemacht.
Friseurmeisterin Lara Most

Berufsbegleitend absolvierte Lara den betriebswirtschaftlichen Teil III der Meisterschule und die Ausbildung der Ausbilder, Teil IV. Vier volle Monate saß sie für die fachspezifischen Teile I und II auf der Schulbank im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg und traf dort auf Gleichgesinnte. "Unsere Friseurklasse war eine bunte, gut gelaunte Truppe. Wir haben uns gegenseitig unterstützt. Das hat einfach nur Spaß gemacht", berichtet Lara, die ihre Freizeit am liebsten in ihrem Garten verbringt.

Für die praktische Prüfung wählte sie ihre Parade-Disziplin: das Flechten und Hochstecken. "Ich wollte zeigen, was ich kann und habe an meinem weiblichen Modell geübt, bis wir beide nicht mehr konnten", berichtet Lara. Das zahlte sich aus. Färben, Make-Up, Nägel, Schneiden, Flechten, Hochstecken in viereinhalb Stunden – Lara schaffte es auf die Minute genau.

Auf dem Parkplatz wurde sie an diesem denkwürdigen Abend von ihren Kolleginnen empfangen, mit Pompons und Trompeten. Sie überreichten ihr ein Metallschild mit der Inschrift "Friseurmeisterin Lara Most" und hängten später in Schönebeck die Prüfungsurkunde schon einmal als Platzhalter für den Meisterbrief in den Salon. "Wir sind so stolz auf sie und ich freue mich, dass ich eine Nachfolgerin gefunden habe", sagt Conny Lazay.

Es ist vereinbart, dass Lara den Salon in etwa drei Jahren übernimmt. Sie ist fest entschlossen. Lara Most: "Ich habe wirklich Lust dazu und möchte dann mein Wissen und meine Begeisterung für diesen schönen Beruf dann auch an Azubis weitergeben."

Anja Gildemeister

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