Meister made in Magdeburg 2024Alles für den Familienbetrieb
Zwölf Jahre alt war Dorit Elmenthaler, als ihr Vater Hartmut Schmidt in Straguth bei Zerbst eine Firma für Heizung, Lüftung und Sanitär gründete. "Ich bin da mit reingewachsen. Mein Vater hat es gut verstanden, mich für technische Dinge zu interessieren und zu motivieren", sagt die heute 44-Jährige.
Auf der Baustelle verdiente sich Dorit Elmenthaler ihren Moped-Führerschein. Und auch im Büro des Betriebs arbeitete sie an der Seite ihrer Eltern schon in der Schulzeit regelmäßig mit.
Nach dem Abitur studierte sie in Bernburg Betriebswirtschaftslehre. "Das lag mir und dadurch konnte ich mehr betriebswirtschaftliches Wissen in unsere Firma holen", sagt Dorit Elmenthaler, die während des Studiums weiterhin im Familienbetrieb arbeitete. Familie, Freunde, Sport- und Karnevalsverein in der Heimat ließen sie ein echtes Studentenleben nicht vermissen.
Nach dem Diplom folgte eine Lehre zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, ihr Vater bestand darauf. Fortan teilte die Betriebswirtin mit 16- bis 18-jährigen Schul- und Werkbank. "Ich habe das nicht bereut und es hat auch Spaß gemacht. Wir haben uns sehr gut ergänzt und viel gelernt. Und die Männerwelt ist doch oft unkomplizierter", sagt Dorit Elmenthaler.
Unsere Dozenten haben uns hier fit gemacht und meine Mitschüler haben mich unterstützt, das war wirklich Gold wert. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich das geschafft habe.
Dorit Elmenthaler, Installateur- und Heizungsbauermeisterin
Ähnliche Erfahrungen hat sie jetzt in der Meisterschule gemacht. Mittlerweile verheiratet und Mutter zweier Kinder, legte sie 2017 den AdA-Schein ab und absolvierte dann ab 2022 in Vollzeit die Teile I und II. Der betriebswirtschaftliche Teil III wurde ihr aufgrund ihres Studiums erlassen. "Die Fach-Theorie fiel mir nicht schwer, hier konnte ich noch viel Wissen erwerben. Vor der Fachpraxis hatte ich Respekt, obwohl ich davor zwei Jahre lang fast ausschließlich auf der Baustelle gearbeitet hatte. Doch unsere Dozenten haben uns hier fit gemacht und meine Mitschüler haben mich unterstützt, das war wirklich Gold wert. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich das geschafft habe", strahlt sie.
Wenn ihr Vater soweit ist, möchte Dorit Elmenthaler den Familienbetrieb übernehmen, zusammen mit ihrem Bruder, der auch im Unternehmen arbeitet. "Bis dahin muss ich noch viel lernen", sagt sie und hat sich auch vorgenommen, betriebliche Abläufe zu digitalisieren und Fachkräfte zu gewinnen. Wichtig ist ihr, gemeinsam mit den Mitarbeitern Lösungen zu finden. Vielleicht macht sie irgendwann die Weiterbildung zur Energieberaterin. Aber jetzt freut sie sich darauf, "einfach nur arbeiten" zu können.
Anja Gildemeister
Mehr zur Meisterausbildung bei uns hier in der Meisterbroschüre 2024: