
InklusionEin großes Potenzial
Fragen zur Integration schwerbehinderter Menschen in Betriebe beantwortet Peter Gessler vom Integrationsamt Sachsen-Anhalt. Gessler organisiert Schulungsveranstaltungen und steht Ihnen bei Fragen rund um das Thema Schulungen im Bereich Beschäftigung von Schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen als Ansprechpartner zur Seite.
Ziel ist es, durch individuelle Unterstützung eine nachhaltige Integration schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt zu sichern. Ein wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen, denn ohne sie als Arbeitgeber funktioniert es nicht.
Peter Gessler vom Integrationsamt Sachsen-Anhalt.
Welche Aufgaben übernimmt das Integrationsamt in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf die berufliche Teilhabe von schwerbehinderten Menschen?
Peter Gessler: In Sachsen-Anhalt gibt es rund 50.000 Menschen mit Behinderung im arbeitsfähigen Alter. Nicht alle von ihnen können auch arbeiten, jedoch suchen rund 4.000 behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pro Jahr eine Anstellung. Unser Job ist es, die Menschen dabei zu unterstützen. Dies umfasst die Bereitstellung von Fördermitteln zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, aber auch Beratung und die Bereitstellung verschiedenster Integrationshilfen. Dabei unterstützen wir sowohl die betroffenen Personen als auch die Arbeitgeber. Ziel ist es, durch individuelle Unterstützung eine nachhaltige Integration schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt zu sichern. Ein wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen, denn ohne sie als Arbeitgeber funktioniert es nicht.
Wie unterstützt das Integrationsamt die Integration schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt?
Gessler: Eine der wichtigsten Unterstützungsmaßnahmen ist die Bereitstellung von finanziellen Hilfen, wie etwa der Lohnkostenbeteiligung, wenn außergewöhnliche Belastungen aufgrund der Behinderung bestehen. Ebenso wird die behinderungsgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen finanziell gefördert, damit der Arbeitsplatz den individuellen Bedürfnissen des Mitarbeiters gerecht wird.
Das Integrationsamt unterstützt auch die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze. Durch diese Maßnahmen wird den betroffenen Menschen die Möglichkeit gegeben, sich zu integrieren und zu zeigen, dass sie einen wertvollen Beitrag zum Arbeitsmarkt leisten können.
Ein weiteres Beispiel für die Unterstützung ist die Bereitstellung von technischen Arbeitshilfen, die es den betroffenen Menschen ermöglichen, ihre Arbeit effizienter und selbstständiger auszuführen. Zusätzlich wird auch die Förderung von beruflicher Fort- und Weiterbildung angeboten, um die beruflichen Chancen der schwerbehinderten Menschen zu verbessern.
Warum bestehen immer noch Vorbehalte, Menschen mit Behinderung einzustellen?
Gessler: Ein wesentlicher Punkt ist, so unsere Erfahrung, die Sorge von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, dieser Herausforderung nicht gewachsen zu sein. Diese wollen wir durch Aufklärung nehmen und deutlich machen, dass, vor allem angesichts des Fachkräftemangels hier ein großes Potential liegt. Flankiert mit unseren umfangreichen Unterstützungsleistungen kann daraus eine richtig gute Sache für alle Beteiligten werden.
Wie können sich Interessierte informieren oder auch aufklären bzw. weiterbilden?
Gessler: Vorurteile abzubauen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Deshalb gehen wir aktiv auf die Unternehmen im Land zu. Außerdem ist ganz aktuell ein neues Schulungsprogramm auf unserer Website online. Es richtet sich an Arbeitgeber, Personalverantwortliche, Vertrauenspersonen und alle Interessierten, die sich rund um das Thema Schwerbehindertenrecht weiterbilden möchten. Über das ganze Jahr hinweg können Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praxisnahe Kenntnisse erwerben, die ihnen helfen, Personalentscheidungen fundierter zu treffen und Herausforderungen im Arbeitsalltag besser zu meistern. Die Kurse decken ein breites Spektrum ab und sind natürlich kostenlos.
Denise Vopel
Angebote für Handwerksbetriebe
Praxisnahe Schulungen für fundierte Personalentscheidungen
Das ganze Jahr über bieten wir praxisorientierte Weiterbildungen an, die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, sichere Personalentscheidungen zu treffen und Herausforderungen im Arbeitsalltag erfolgreich zu bewältigen.
Inklusion & Kooperation mit Werkstätten
Betriebe können Werkstätten wie die der "Pfeifferischen Stiftungen" als leistungsstarke Zulieferer in ihre Produktionsprozesse einbinden. Ob Montage, Verpackung oder weitere Dienstleistungen – eine Zusammenarbeit stärkt nicht nur die soziale Verantwortung, sondern bringt auch wirtschaftliche Vorteile.
Mit jedem Auftrag oder Kauf unserer Produkte leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Inklusion und ermöglichen rund 700 Menschen ein selbstbestimmtes Arbeitsleben.
Die Bereiche:
- Montage
- Metallverarbeitung
- Tischlerei
- Elektrodemontage
- Garten- und Landschaftsbau
- Stuhlflechterei
- Pfeiffers Manfaktur
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der Pfeifferischen Stiftungen.
Eine Liste mit verschiedenen Werkstätten gibt es auf der Webseite der Landesarbeitsgemeinschaft Sachsen-Anhalt - Werkstätten für behinderte Menschen.
Beratung zur Ausbildung von Menschen mit Beeinträchtigung
Inklusive Ausbildung bedeutet, dass Menschen unabhängig von ihrer Beeinträchtigung/ Behinderung gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben und somit auch eine Berufsausbildung absolvieren können.
Damit dies gelingen kann, steht allen Ausbildungsbeteiligten ein vielseitiges Repertoire an Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche in diesem Clip auf der Internetseite www.ueberaus.de kurz vorgestellt werden.
Ansprechperson:
Ausbildungsberaterin
Tel. 0391 6268-156
Fax 0391 6268-110