Auslandsaufenthalt in Österreich Robin war dann mal weg
Diesen wertvollen Beitrag zur Forderung der grenzüberschreitenden Mobilität in der Berufsausbildung würdigten Handwerkskammer-Hauptgeschaftsführer Burghard Grupe und Handwerkskammer-Mobilitätsberaterin Izabela Peter mit einer Urkunde, die sie an Geschaftsführerin Dörte Kärsten und ihren Auszubildenden Robin Plath überreichten.
"Aufenthalte im Ausland zahlen sich fur junge Handwerker aus. Sie bringen von dort neue Erfahrungen mit, werden flexibler, motivierter und selbständiger", sagte Burghard Grupe beim Ortstermin in Langenweddingen und wies darauf hin, dass in Zeiten des Fachkräftemangels solche besonderen Maßnahmen der Fachkraftebindung der richtige Weg seien. "Der Kampf um die Köpfe hat begonnen", so der Hauptgeschaftsführer.
Metallbauermeisterin Dörte Kärsten, Chefin von 12 Mitarbeitern und spezialisiert auf Stahlkonstruktionen, Geländer, Treppen, Balkone, Tor- und Zaunanlagen, ist überzeugt von der positiven Wirkung eines Blicks über den sprichwörtlichen Tellerrand. "Junge Leute sollten sich vor dem Eintritt ins Berufsleben ausprobieren", sagt die Geschaftsführerin. Deshalb informierte sie sich bei der Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Magdeburg über ein Auslandspraktikum im Rahmen des Programms Erasmus+ und bot es ihrem Lehrling an.
Robin Plath, jetzt im dritten Jahr seiner Lehre zum Metallbauer in der Fachrichtung Konstruktionstechnik, wagte den Schritt: Er meldete sich für Mitte Juni bis Anfang Juli für ein dreiwöchiges Praktikum in St. Johann im Pongau an. Elternhaus und Ausbildungsbetrieb in Langenweddingen liegen in direkter Nachbarschaft, und bis auf einige Urlaube gab es für Robin bisher noch keinen Anlass, längerfristig auf eigenen Beinen zu stehen. "Ich hatte keinerlei Bedenken und habe darin eine gute Möglichkeit gesehen, mir neue fachliche Fähigkeiten anzueignen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln", sagt der 18-Jährige. Das Entsendeprojekt "LLA" der Akademie Überlingen bereitete ihn optimal vor.
In Österreich hießen ihn die 18 Mitarbeiter und zwei Azubis seines Gastbetriebs herzlich willkommen und integrierten ihn gut. So durfte er kleine Aufgaben allein erfüllen und die Kollegen mehrfach auf Baustellen begleiten. "Der Einblick in die Arbeit rund um die Produktion und den Einbau von Brandschutzturen war neu und eine spannende Erfahrung, die ich gern aus dieser Zeit mitnehme", berichtet Robin, der während des Praktikums in einem Ferienapartment mit Selbstversorgung wohnte. Selbstverständlich hat Robin auch seine Freizeit genutzt, um die Sehenswürdigkeiten der Region, u. a. die Stadt Salzburg, zu erkunden.
"Das war eine gute Entscheidung. Ich kann anderen Auszubildenden ein Auslandspraktikum nur empfehlen", sagt Robin. Dörte Kärsten freut sich über den Zuwachs an Selbständigkeit. Sie kann sich gut vorstellen, einem Azubi aus dem Ausland ein Praktikum in ihrem Betrieb zu ermöglichen. "Ob einige Wochen oder ein ganzes Jahr: es gibt für jedes Handwerk zahlreiche Möglichkeiten, internationale Erfahrungen zu sammeln, auf Wunsch auch mit Austauschcharakter", sagt die neue Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer, Izabela Peter.
INA KAPITZA/ANJA GILDEMEISTER
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