"Das fühlt sich gut an".Bester Tischlermeister 2016/2017 - Stefan Patze
Tischler Stefan Patze aus Magdeburg hat die Meisterschule genutzt, um wieder in seinem Beruf Fuß zu fassen.
Von wegen ich und mein Holz: Wer dachte, dass Tischler nur den Werkstoff bearbeiten, den Mutter Natur in vielfältiger Form wachsen lässt, der wird von Stefan Patze eines Besseren belehrt: „Wir sind das holz- und kunststoffverarbeitende Gewerk“, sagt der Magdeburger, der gerade seinen 40. Geburtstag gefeiert und die Prüfung zum Tischlermeister bestanden hat.
Die Kunststoffe haben es Stefan Patze besonders angetan. „Ich bin ein Fan von Mineralwerkstoffen“, sagt er und zeigt stolz Fotos von seinem Meisterstück, einem Vitrinenschrank aus nussbaumüberfurnierter Spanplatte. Applikationen aus Mineralwerkstoff verleihen dem Möbelstück besondere Akzente.
Der Weg zum Tischlermeister war nicht geradlinig. Nach der Schule hatte Stefan Patze eine Tischlerlehre in einer Magdeburger Bau- und Möbeltischlerei absolviert. Den Zivildienst brachte er in einer Tischlerwerkstatt für behinderte Menschen zu.
Dann trennten sich für zehn Jahre die Wege von Stefan Patze und dem Tischlerhandwerk, er arbeitete im Maschinenbau. „Meinen Beruf habe ich trotzdem nie aus den Augen verloren“, sagt er und berichtet, wie er im Jahr 2010 zunächst eine Stelle als CAD-Zeichner in einer Möbeltischlerei in Magdeburg fand und zwei Jahre später in dem Betrieb, in dem er sich bis heute sehr wohl fühlt: die Möbeltischlerei Böhm in Magdeburg-Lemsdorf. „Hier passen die Bedingungen - menschlich und maschinell“, lobt Stefan Patze und zeigt die Werkstatt, in der seine Kollegen und er aus hochwertigen Materialien individuelle Möbelstücke bauen.
Vom Firmensitz im Kirschweg sind es nur Minuten bis zum Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer. Dort schrieb sich Stefan Patze 2014 für die Meisterschule ein. „Ich habe mich dafür entschieden, um wieder in meinen Beruf hineinzukommen und um mich einmal selbständig machen zu können“, sagt er.
Seine Zeit im BBZ wird Stefan Patze in guter Erinnerung behalten. „Die Ausbildung war optimal, das Klima super, die Klasse hat gestimmt“, sagt er. Seine Erfahrungen als Möbeltischler haben aus seiner Sicht viel dazu beigetragen, dass er Jahrgangsbester wurde. Jetzt ist er stolz, mit anderen Handwerksmeistern auf Augenhöhe zu sein. Stefan Patze: „Das fühlt sich gut an.“